Weihnachtsspende: Unterstützung für Kölner Klinikclowns e.V.
Jane Marie Backhaus ist 1. Vorsitzende des Vereins Kölner Klinikclows e.V.
Frau Backhaus, nach einem Sprichwort ist Lachen die beste Medizin. Stimmt das? Wir können natürlich keine Krankheiten heilen. Was wir aber können, ist kranken Menschen, vor allem Kindern und Senioren, die Zeit im Krankenhaus oder im Pflegeheim ein bisschen zu erleichtern und zu verschönern, indem wir ihnen etwas Lebensfreude ans Krankenbett bringen. Was genau macht Ihr Verein? Wie der Name schon sagt, sind wir Klinikclowns. Wir kommen als Clowns in Krankenhäuser und Heime und besuchen kleine und große Patienten in ihren Zimmern. Schwerpunktmäßig besuchen wir kranke Kinder, aber auch viele Demenzkranke in Pflegeeinrichtungen. Dabei sind wir hauptsächlich in Köln unterwegs, zum Beispiel in der Uniklinik, aber auch in Bonn, Düsseldorf oder Oberhausen.
Ablenkung am Krankenbett: Die Clowns machen den Aufenthalt in Gesundheitseinrichtungen ein wenig erträglicher.
Wie muss man sich den Ablauf in der Klinik vorstellen? Wir tauchen nicht überraschend auf, sondern sind angekündigt. Das heißt, auf der Station hängt ein Plakat, auf dem steht, wann wir kommen und wer wir sind. In der Regel kommen wir wöchentlich. Wenn wir da sind, lassen wir uns zuerst von den Schwestern und Pflegern kurz über die Patienten aufklären, zum Beispiel Name und Alter. Dann gehen wir in die Zimmer. Dabei arbeiten wir prinzipiell zu zweit. Das ist wichtig, weil wir permanent improvisieren und uns so gegenseitig unterstützen können. Was dann genau passiert, hängt stark von den Patienten ab. Sie entscheiden nicht nur, ob sie uns überhaupt sehen wollen, sondern sie übernehmen auch die Regie. Das hilft ihnen, weil sie ja gerade im Krankenhaus permanent die Kontrolle abgeben müssen. Wie geht das, sich auf jeden Patienten einzustellen? Das geht, weil wir dafür ausgebildet sind. Wir sind hauptsächlich Künstler wie Musiker, Schauspieler, Artisten oder Theaterpädagogen und haben neben einer Fortbildung im Clownerie-Bereich alle auch eine Sonderausbildung zum Klinikclown. Unsere Einarbeitungszeit beträgt ein halbes Jahr. Wir betreiben das also wirklich professionell. Denn wir müssen viel Rücksicht auf die Patienten nehmen und Stimmungen richtig aufnehmen. Dazu arbeiten wir unter anderem mit Musik, Zauberei oder Dekoartikeln, indem wir auf den Tropf Augen kleben oder einen Mund malen. Bei Demenzkranken kann es auch vorkommen, dass wir einfach mit jemandem zusammen auf den vermeintlichen Bus warten – Hauptsache, es hilft dem Patienten.
Musizieren, Zaubern, Späße machen: Das Repertoire der Profi-Clowns ist vielfältig. Mitmachen erwünscht!
Das klingt nach jeder Menge Arbeit. Sind Sie ausgelastet? Auf jeden Fall. Wir haben so viele Anfragen, die wir gar nicht alle bedienen können. Derzeit haben wir in unserem Verein acht feste Clowns und fünf weitere in Probezeit. Wir betreuen 16 Häuser, die wir alle wöchentlich bespielen. Dabei muss man wissen, dass man das nicht als Vollzeitjob machen kann, da es sich durch die Improvisation um ein wahnsinnig hohes Energielevel handelt. Mehr als drei Stunden spielen wir daher nie.
Und wie finanzieren Sie Ihre Arbeit? Als professionelle Clowns erhalten wir ein Honorar für unsere Arbeit. Darauf sind wir auch angewiesen, da wir alle freiberuflich tätig sind und unsere Kostüme und Weiterbildungen selbst finanzieren. Da die Krankenhäuser in der Regel nur einen Teil des Honorars übernehmen, leben wir von Spenden und Sponsorings. Deshalb freue ich mich auch sehr, dass die WDR mediagroup uns mit einer Spende bedacht hat. Das hilft uns weiterzumachen. Frau Backhaus, haben Sie herzlichen Dank für diese Einblicke!
WDR Walkacts ab jetzt buchbar: Maus, Elefant, Käpt’n Blaubär und Co.
Die beliebten Figuren aus „Die Sendung mit der Maus“, „Shaun das Schaf“ und anderen Bestsellern des WDR Kinderfernsehens sorgen als lebensgroße Walkacts für jede Menge Spaß und unvergessliche Momente bei kleinen und großen Gästen.