Im Jahr 2011 ging die Weihnachtsspende der WDR mediagroup an den Deutschen Kinderhospizverein. Die gemeinnützige Organisation hilft Familien, deren Kinder unter unheilbaren, lebensverkürzenden Krankheiten leiden. Die Angebote reichen von der ambulanten Versorgung bis zur Veranstaltung von Ferienfreizeiten für die schwer erkrankten Kinder. Wir sprachen mit dem Geschäftsführer Martin Gierse.
Martin Gierse ist Geschäftsführer des Deutschen Kinderhospizvereins.
Herr Gierse, der Deutsche Kinderhospizverein e.V. unterstützt Familien, deren Kinder unter einer unheilbaren und lebensverkürzenden Krankheit, wie zum Beispiel seltene Stoffwechselkrankheiten, leiden. Wie helfen Sie den Betroffenen? Unsere Unterstützung beginnt meist ab dem Zeitpunkt der Diagnose, wenn die Familien erfahren haben, dass ihr Kind unheilbar erkrankt ist. Wir sind dann für die Kinder und ihre Familien da, um sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten. Unser Ziel ist es, die Kinder und ihr Umfeld zu stärken und ihnen bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Sterben zur Seite zu stehen.
Durch gemeinsame Spiele helfen die Mitarbeiter den betroffenen Familien, mit ihrem Schicksal umzugehen.
Sie unterstützen die Familien mit verschiedenen Angeboten. Was sind die größten Herausforderungen? Zum einen die Arbeit der ambulanten Kinderhospizdienste, die die erkrankten Kinder und ihre Familien im Alltag begleiten und unterstützen. Hier arbeiten unsere haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter Hand in Hand. Das Angebot ist für die Familie kostenfrei. Eine weitere Herausforderung ist unsere Deutsche Kinderhospizakademie. In der Akademie bieten wir Seminare zu Themen an, die sich an den Bedürfnissen der betroffenen Familien und ihrem Umfeld orientieren. Zum Beispiel Seminartage für Geschwister lebensverkürzend erkrankter und/oder gestorbener Kinder und Jugendlicher. Zudem geben wir Hilfe zur Selbsthilfe: In Not- und Krisensituationen sind unsere Ansprechpartner rund um die Uhr für die Familien telefonisch erreichbar. Sie hören zu und vermitteln ambulante wie stationäre Hilfsangebote. Sie helfen dabei, die Familien untereinander zu vernetzen und stellen Kontakte zu Selbsthilfegruppen her.
Auch Ausflüge mit den erkrankten Kindern gehören zu den Angeboten des Vereins.
Wofür wird der Deutsche Kinderhospizverein e.V. die Spende der WDRmg verwenden? In diesem Jahr planen wir wieder Ferienfreizeiten für die erkrankten Kinder. Wir fahren mit ihnen eine Woche in die Natur. Zum Beispiel auf einen Bauernhof oder an die See. Die Kinder sind dort einmal ganz unter sich und verbringen Zeit ohne ihre Eltern und Geschwister. Das ist eine tolle Gelegenheit für sie, sich untereinander auszutauschen. Wie viele Kinder sind in Deutschland unheilbar erkrankt? Man spricht allein hierzulande von etwa 22.600 betroffenen Kindern. Sie alle können sich aufgrund ihrer Erkrankung nicht normal entwickeln. Viele verlieren die Fähigkeit zu sprechen und sind auf den Rollstuhl angewiesen.
Wenn Sie in die Zukunft blicken, was wünscht sich Ihr Verein? Wir wünschen uns, dass es uns gelingt, möglichst viele Menschen über unsere Arbeit zu informieren. Unser Ziel ist es, das Thema in der Gesellschaft zu enttabuisieren. Zudem wünschen wir uns, viele Menschen dafür zu gewinnen, sich für Familien mit unheilbar kranken Kindern einzusetzen und ihnen zur Seite zu stehen.
WDR Walkacts ab jetzt buchbar: Maus, Elefant, Käpt’n Blaubär und Co.
Die beliebten Figuren aus „Die Sendung mit der Maus“, „Shaun das Schaf“ und anderen Bestsellern des WDR Kinderfernsehens sorgen als lebensgroße Walkacts für jede Menge Spaß und unvergessliche Momente bei kleinen und großen Gästen.