Fachmesse für Archivare: aus alt mach neu
Spannende Gespräche rund um innovative technische Archivierungslösungen am Messestand der WDRmg.
Die Archivistica ist die größte europäische Messe für Archivwesen und fand in Verbindung mit dem Deutschen Archivtag in diesem Jahr vom 28. bis zum 30. September in Koblenz statt. Als Spezialisten für Digitalisierung durfte das Team der WDR mediagroup (WDRmg) hier natürlich nicht fehlen. Das Fachpublikum setzte sich in erster Linie aus Profis in den Bereichen Archivwesen, Dokumentation, EDV, IT und Restauration zusammen.
Für sie drehte sich an diesen Tagen alles um die folgenden Fragen: Wie bringt man historische Filme von der Rolle ins Netz? Wie lässt sich das alte Film- und Tonmaterial an moderne Seh- und Hörgewohnheiten anpassen? Und wie viel kostet es überhaupt, gealterte Videoaufnahmen zu restaurieren und zu digitalisieren?
Tobias Lammert (links) und Reinhard Stöckmann bei ihrem Vortrag vor den Fachbesuchern.
Befundung 2.0: beste Analyse bei minimalem Aufwand
An fast 2.500 Orten in Deutschland lagert historisches Filmmaterial, teils in Privatbesitz, teils in öffentlicher Hand. Darunter befinden sich zahllose wertvolle Zeitdokumente, historisch bedeutsame Aufnahmen, Sammlerstücke mit Seltenheitswert und Videos mit Kultstatus. All dies ist nur durch Digitalisierung dauerhaft zu bewahren und für eine große Zielgruppe nachfolgender Generationen zugänglich zu machen. Möglich macht dies die weltweit einzigartige Sanierungs- und Digitalisierungsrobotik A.D.A.M. (Automated Digital Archive Migration) der WDRmg. Doch bevor es an die Digitalisierung geht, ist die sogenannte Befundung gefragt, das heißt die Analyse und Begutachtung des vorliegenden Materials. Auch hier nimmt die WDRmg mit ihrem automatisierten System eine technische Vorreiterrolle im Markt ein.
Tobias Lammert, Sales Director Digital Services, und Reinhard Stöckmann, Bereichsleiter Archiv- und Produktionsservices, haben auf der Archivista darüber referiert, wie die WDRmg die Zustandsbewertung alten Archivmaterials in eine neue Ära führt. Zum einen ist das System der WDRmg mobil einsetzbar, sodass die Befundung direkt vor Ort durchgeführt werden kann. Modernste Sensoren und digitale Analysetools sorgen bei größtmöglicher Materialschonung dafür, dass Beschädigungen, Verschmutzungen, Klebestellen und auch defekte Tonspuren direkt erkannt und analysiert werden. Am Ende steht eine optimale Verfahrensempfehlung für die Digitalisierung. Das spart dem Kunden Zeit und Kosten und bringt Transparenz in den für die „Wiederbelebung“ alten Archivmaterials so wichtigen Befundungsprozess.