Frau Hufnagel, das Münchner Doku-Label Autentic und die WDR mediagroup vertreiben ihre Dokumentationen künftig gemeinsam. Was zeichnet dieses Joint-Venture aus?
Hier tun sich zwei gewichtige Partner zusammen, um ihre Inhalte gemeinsam zu vertreiben. So entsteht für unsere nationalen wie internationalen Kunden ein überaus attraktiver Katalog von non-fiktionalen Produktionen aus einer Hand.

Welche Inhalte bringen die beiden Partner ein?
Die WDR mediagroup steht natürlich für die hochwertigen Doku-Produktionen des WDR. Das sind vor allem gesellschaftliche und politische Formate wie z.B. „Die Story“, aber auch die Bereiche Reisen und Geschichte. Die Münchner Autentic bringt unter anderem begehrte Produktionen von Spiegel Geschichte und Spiegel TV Wissen mit und hat darüber hinaus ein starkes Portfolio in den Bereichen Geschichte und Wissenschaft. Wenn Sie so wollen, vereint Autentic Distribution das beste Non-Fiktionale aus dem öffentlich-rechtlichen und dem privat-kommerziellen Rundfunk.

Dokus sind dennoch ein Nischenprodukt. Wie wollen Sie erfolgreich sein?
Auch wenn sie ein Nischenprodukt sind - der Markt wächst. Einerseits haben wir immer mehr Spartenkanäle, die Inhalte für ihre riesigen Programmflächen brauchen, andererseits gibt es den zunehmenden Video-on-Demand-Bereich. Unsere Stärke besteht in der Bündelung. Wir können ein extrem breites Bouquet anbieten, das macht uns attraktiv für unterschiedlichste Kunden. Und wir überzeugen durch die Qualität unserer Inhalte. So sind z.B. die vom WDR produzierten politischen Dokumentationen weltweit begehrt, da sie objektiv und gut recherchiert sind. Autentic wiederum bringt z.B. erstklassige Inhalte im Bereich Factual Entertainment ein. Die Mischung macht uns also erfolgreich. Darüber hinaus setzen wir auf modernste Technik und Infrastruktur.

Welche Bedeutung hat die Infrastruktur?
Eine ganz herausragende. Wir haben uns so aufgestellt, dass wir alle von uns vertriebenen Inhalte digital hier in Köln vorliegen haben. Hier nutzen wir das besondere Know-how der WDR mediagroup digital. Somit können wir unsere Kunden schnellstmöglich beliefern. Gerade für VoD-Plattformen ist das ein wichtiges Argument, aber auch Kunden aus dem TV-Bereich schätzen diese schnelle und professionelle Anlieferung sehr.

Neben der Vertriebspartnerschaft, was sind Ihre mittelfristigen Ziele?
In erster Linie arbeiten wir daran, unseren Qualitätskatalog stetig auszubauen und neue Kunden zu gewinnen. Unser Hauptaugenmerk liegt heute auf Europa. Wir wollen aber auch stärker international wachsen. Ob in den USA oder Japan, weltweit besteht großes Interesse an hochwertigen Dokus. Nicht zuletzt wollen wir unsere Kompetenz und Infrastruktur dafür nutzen, den Vertrieb für Drittkunden zu übernehmen. Wir sind also vielfältig aufgestellt.

Frau Hufnagel, danke für das Gespräch!