Digitale Services: Interview mit Tobias Lammert von der WDR mediagroup
Tobias Lammert ist Sales Director Digitale Services bei der WDRmg.
Herr Lammert, seit einigen Jahren digitalisiert und archiviert die WDR mediagroup (WDRmg) enorme Programmbestände aus den Reihen der ARD und externer Kunden. Mit großem Erfolg, wie es scheint? Ja, wir nennen das Asset Services. Unsere einzigartige Digitalisierungsrobotik mit dem Namen ADAM bewerkstelligt an unseren Standorten in Köln und Berlin rund 80.000 Stunden Film- und Tonmaterial pro Jahr, also mehr als das 50-fache eines extra dafür abgestellten Mitarbeiters. Ganz wichtig ist unseren Kunden dabei der Sicherheitsaspekt, dem die extrem hohen WDR-Standards zugrundeliegen. Das betrifft nicht nur die Aspekte Datentreue und Datenschutz, sondern auch die Zugriffssicherheit. So ist jeder gewünschte Content in unserem Archiv in Minutenschnelle zugänglich. Das gilt selbst für Jahrzehnte alte Bundestagsreden oder Sportübertragungen.
Eines der ersten Glieder der digitalen Wertschöpfungskette: das robotergestützte Digitalisierungssystem ADAM (Automated Digital Archive Migration).
Nun haben Sie Ihr Portfolio weiter ausgebaut und setzen zusätzlich auf die Bereiche Veredelung und Verwertung, um sich als erfolgreicher Komplettdienstleister zu positionieren. Wie sieht das in der Praxis aus? Inzwischen können wir dank unserer Distribution- und Publisher Services die digitale Wertschöpfungskette komplett abbilden. Das heißt, wir haben auch die Veredelung und Verbreitung von Content im Angebot, einschließlich der damit zusammenhängenden Rechteverwaltung. Wir bieten damit einen Rundumservice aus einer Hand. Alle audiovisuellen Inhalte lassen sich ohne Umwege digital bereitstellen, sichern, weiterverarbeiten und verwerten. Das gilt vor allem für die immer wichtiger werdenden Video-on-Demand-Plattformen im Internet. Neben den Mediatheken der ARD gehören hierzu kommerzielle Anbieter wie Netflix, Maxdome, Watchever oder Amazon Instant Video. Die WDRmg bildet hierbei eine essenzielle Schnittstelle zwischen den Rechteinhabern auf der einen und den Rechteverwertern auf der anderen Seite – mit minimalem Aufwand für alle Beteiligten.
Das vielfältige Dienstleistungsspektrum lässt sich in drei Bereiche zusammenfassen.
Sie sprachen auch die Veredelung von Content an. Was hat sich der Ottonormalverbraucher darunter vorzustellen? Nun, es erreichen uns immer mehr Anfragen, dass ein archivierter Beitrag barrierefrei gestaltet werden soll, etwa durch die Einblendung eines Gebärdensprachlers. Dies können wir mittlerweile praktisch aus dem Stand heraus leisten. Dasselbe gilt für die Untertitelung in den verschiedensten Sprachen. Das geschieht auf Wunsch übrigens auch bei Live-Übertragungen bei gleichzeitiger digitaler Aufzeichnung und Archivierung. Inzwischen kommen aber auch immer mehr Kunden aus dem gewerblichen Bereich auf uns zu, die beispielsweise ihre Schulungsfilme und Imagevideos in den besten Händen wissen und bedarfsgerecht im Netz verbreitet wissen möchten. Das klassische Fernsehen wird auch künftig noch seine Bedeutung haben, aber wir sind bestens darauf eingestellt, Formate und Programme in die digitale Welt zu transportieren und sie dem Zuschauer wunschgemäß und zeitunabhängig zur Verfügung zu stellen.
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